Das XX-Konzert – Drei Ärzte und 2.000 12.000 Mädchen – aus Triskels Sicht
Es war toll! Und auch irgendwie…anders. Ein Konzert nur mit weiblichem Publikum ist eine ganz neue Erfahrung. Man merkte in einigen vielen Bereichen, dass (fast*) keine Männer anwesend waren:
So waren beispielsweise die Merchandisingprodukte (Achtung Klischee!) überwiegend in feinstem Pink und floralen Mustern gehalten und auch ziemlich schnell ausverkauft.
Ich hatte eine fantastische Sicht. Die meisten waren deutlich kleiner. Ich weiß jetzt wie Olmops sich fühlt.
Der Geruch in der Halle war auch nach stundenlangem Aufenthalt und dreistündigem Konzert geradezu angenehm und vom Boden hätte man essen können. Keine Kippen, keine klebrigen Bierpfützen, fast kein Müll – außer ein paar Kleinigkeiten.
Den Bierkonsum möchte ich gar nicht erst ansprechen. Eigentlich kann man gar nicht von Konsum sprechen. Vermutlich haben die meisten nur deshalb Bier gekauft, weil es Cola und dergleichen nicht in den schönen Bechern gab. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.
Der Gesang war ziemlich schräg. Ärzte-Lieder sind einfach nicht mit Frauenstimmen kompatibel. Hat mich und Loth zeitweise sehr zum lachen gebracht.
Die Musik war in einer sehr angenehmen Lautstärke zu hören, aber das Kreischen! Das Kreischen! Selten so schlimme Geräusche gehört. Natüüüüüüüürlich haben sich Belafarinrod daraus einen Spaß gemacht und zum noch lauteren Kreischen aufgefordert. Meine Ohren!
Wie man es von den Ärzten erwarten kann, sind sie natürlich stilvoll auf einem Plüschsofa in die Halle geschwebt…und mit einem Helikopter wieder entschwunden.
Dazwischen gab es ein – wie man es von den Ärzten gewöhnt ist – super Konzert mit einer ganz eindeutig auf das XX-Konzert zugeschnittenen Setlist. Vor dem Konzert habe ich mir schon so meine Gedanken gemacht, was wohl so gespielt werden wird, aber ich war von Blindheit geschlagen und war nicht auf die Idee gekommen, dass das Konzert selbstverständlich mit „WAMMW” (Wenn alle Männer Mädchen wären) starten muss. Und es ging ähnlich weiter „2000 Mädchen”, „Mädchen”, „Wilde Mädchen” „Sie kratzt, sie stinkt, sie klebt”… Wir machten uns schon ein bisschen Sorgen, ob das Konzept wohl ein ganzes Konzert tragen würde. Aber die Sorge war unbegründet, auch weil das ein oder andere Lied eben nicht ins Konzept passte**. Vermisst habe ich allerdings „Mein Baby war beim Friseur” und „Rod loves you”. Ich meine „Rod loves your„...das wäre ja wohl ein Muss gewesen. Tssss.
Zu Beginn war die Stimmung eher zurückhaltend, aber irgendwann wachte das Publikum auf. Man merkte, dass zahlreiche jüngere Ärzte-Fans anwesend waren. Besonders bei den älteren Liedern wie „Grace Kelly”, „Roter Minirock” und „Käfer” waren die meisten doch eher nicht so Textsicher. Im Gegenteil: Farin musste sogar den Refrain von „Käfer” erst mit der Halle einüben. Und dann kam es aus 12.000 Kehlen Nein, nein, nein...allerdings nicht wirklich durchdringend und laut, sondern eher verstörend quietschig. 12.000 Frauenstimmen eben. Was will man machen. Ein ähnliches Bild bot sich bei „Schrei nach Liebe”. Loth lacht glaube ich immer noch.
Bei der Bühnenshow haben sich die drei auch nicht lumpen lassen. Viel Licht, große Bühne, der erwähnte Helikopter und natürlich Glitter.
Achja...die „Wall of Death”, die es immer wieder gab, war weniger beeindruckend, wie man das normalerweise kennt. Ich habe noch nie zuvor Menschen so niedlich ausrasten sehen.
Und nach dem Konzert standen die Jungs vor der Tür und haben ihre Freundinnen, Omas, Schwestern abgeholt.
Gerne wieder!
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*
**
Setlist:
01. WAMMW
02. 2000 Mädchen
03. Lied vom Scheitern
04. Angeber
05. Mädchen
06. Wilde Mädchen
07. Sie kratzt, sie stinkt, sie klebt
08. Geh mit mir
09. Langweilig
10. Deine Schuld
11. Lady/Mondo Bondage
12. Geisterhaus
13. Mach die Augen zu
14. Mysteryland
15. Yoko Ono
16. Wie es geht
17. Perfekt
18. Schrei nach Liebe
19. Ich weiß nicht, ob es Liebe ist
20. Wie am ersten Tag
21. Roter Minirock und zwischendurch Grace Kelly
22. Revolution
23. Ist das Alles?
Zugabe 1:
24. 1/2 Lovesong
25. Unrockbar
26. Elke
Zugabe 2:
27. Manchmal haben Frauen
28. Käfer
29. Mädchen (eigentlich „Junge”)
Oh, ich habe vergessen zu erwähnen, dass die drei natürlich auch zwischen den Songs sehr viel Spaß hatten und mal wieder jede Menge Blödsinn geredet haben. Ihr wisst, was ich meine, nicht?
Zu Beginn war die Stimmung eher zurückhaltend, aber irgendwann wachte das Publikum auf. Man merkte, dass zahlreiche jüngere Ärzte-Fans anwesend waren. Besonders bei den älteren Liedern wie „Grace Kelly”, „Roter Minirock” und „Käfer” waren die meisten doch eher nicht so Textsicher. Im Gegenteil: Farin musste sogar den Refrain von „Käfer” erst mit der Halle einüben. Und dann kam es aus 12.000 Kehlen Nein, nein, nein...allerdings nicht wirklich durchdringend und laut, sondern eher verstörend quietschig. 12.000 Frauenstimmen eben. Was will man machen. Ein ähnliches Bild bot sich bei „Schrei nach Liebe”. Loth lacht glaube ich immer noch.
So ein bißchen.
Speziell der "Kafer" war ja wohl zum Brüllen! Liebe Nichtkonzertbesucher, stellt euch bitte eine Halle voller unglaublich kleiner Wesen vor. O-Ton Triskel: "Hihi, wenn die hüpfen, dann sind die ja noch nicht auf Augenhöhe." Diese Wesen haben bei dem Lied nun textlich aber sowas von total versagt, daß Farin mittendrin das Lied abbrach und mit einer Engelsgeduld erklärte (und dann auch einübte), wann man "nein, nein, nein" brüllen muss und wie man dabei mindestens eine Faust nach oben recken muß. Und dann startet das Lied neu und eine ganze Horde kleiner Käferinnen quietscht sich die Seele aus dem Leib, reckt die Fäustchen nach oben, hüpft ein bißchen dabei und ist immer noch knuffig und klein und stört die Sicht kein bißchen.
So, zu Hause.
Danke an Thanil fürs Fahren und die Schlafgelegenheit!
Bei uns gings im wesentlichen um Ficken und Bier.
ach, ihr wart gar nicht auf dem Konzert?
Gepostet am 21.12.2011, 09:01:
Dank an Triskel für den tollen Konzertbericht. Mit Stelist. Wow. hast Du mitgeschrieben? Ich erwarte jetzt das Gegenstück von Thanil. Mich interessiert natürlich besonders die Setlist, das Merchandising und die Bühnendeko
_________________ If you’re tired of arguing with strangers on the Internet, try talking with one of them in real life (B. Obama's Farewell address speech, 11.1.2017)
...wobei, was mach ich denn hier? Eigentlich wollte ich doch gerade...
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Beiträge: 45613 Wörter pro Beitrag: 42 Wohnort: ...
Verfasst am: 21.12.2011, 14:03
.. XY FUCK YEAH! ..
Ohne jetzt viel zu labern: Das war experimentell. Das war gefährlich. Das war unterste Kanone!
DÄ haben gerockt. Härter und lauter als ich das bisher bei ihnen erlebt habe. Das gab bei manchen sogar ein Kopfschütteln Das lag an Testosteron-getränkten Songs wie Ein Mann, BGS, Wir sind die Besten, Anti-Zombie, Vermissen Baby, Meine Freunde, Ein Song namens Schunder, Schrei nach Liebe, Dauerwelle vs. Minipli, Ignorama und so weiter.
Kurz: Man konnte nicht nur pogen, sondern auch headbangen.
Die Momente des Abends waren ein improvisierter neuer Song namens »Ficken und Bier«, das sich ab dem ersten Drittel wie ein roter Faden durch das Konzert zog. Das relevante Video dazu hat Eiranion bereits verlinkt.
Pünktlich um 20:15 Uhr, also direkt nach der Tagesschau, flimmerte ein Video auf den Leinwänden: BelaFarinRod in Boxer-Outfit werden aus ihrer Umkleide geholt und die langen Gänge der Westfalenhalle geleitet. Irgendwann sieht man sie in ein Gerüst steigen, und plötzlich löst sich aus dem Dach in der Mitte der Halle eine Gondel, in der die drei heruntergefahren kommen.
Aber die drei Schelme hatten natürlich Body Doubles engagiert. Als die Gondel nur noch 10 Meter über dem Boden schwebte, ging der Vorhang auf und die Drei standen auf der Bühne und legten los – natürlich mit »Junge«
Ganz wichtig war natürlich, dass Bela in seiner Schießbude Maschinengewehr- und Shotgun-Samples abspielen konnte. Davon wurde viel Gebrauch gemacht, und das war gut und richtig.
Bei »Omaboy« haben sie dann das Feuerwerk gezündet! Flammenwerfer, Shotgun-Samples, Leuchtraketen und auf der Videoleinwand lief ein leicht verfremdetes Striptease-Video.
Die Drei hatten offenbar nur einen rudimentären Plan, wie sie das Konzert gestalten wollten. Das Gelaber war noch viel planloser und sinnloser als früher, und es gab immer wieder improvisierte Passagen, sowie einige Songs, die sie auf Zuschauerwunsch spontan spielten. Einmal haben sie drei Songs gleichzeitig gespielt.
Es war schon seltsam auf einem Konzert nur für Männer zu sein. Das war absurd. Überall NUR Männer.
Das machte sich dann in der Halle unter anderem damit bemerkbar, dass ich mit meinen 191 cm Körpergröße tatsächlich Probleme hatte die Bühne vollständig zu sehen. Außerdem war es sehr bald sehr dreckig und sehr stinkig in der Halle. Es wurde geraucht, gekifft, gesoffen wie verrückt. Und es gab ständig Bierduschen und man stolperte von einem verschwitzten Tier ins nächste.
Irgendwann zog ich meine Konsequenzen aus der Angelegenheit und pogte wild alles weg, das mir zu nahe kam. Es bildeten sich auch weit hinten regionale Mosh Pits und Walls of Death. Die waren alle völlig verrückt.
Am Ende entschwebten die Ärzte in einem Helikop-Tier (Ficken und BIER!), und UNSER Rock 'n Roll Truck fuhr mit vier erschöpften haarigen Biestern nach Hause Richtung Essen und Köln
Nachher gibt's vielleicht noch mein Handy-Video von den letzten 9 Minuten des Konzerts.
Fazit von Bela B. zum Konzert: »Das ist heute wie eine Junggesellenparty. Nur mit 11.000 Männern. Und schlechterer Musik.«
Junge
Ein Mann
BGS
Wir sind die Besten
Lied vom Scheitern
Himmelblau
Der Optimist
El Cattivo
Käfer
Anti-Zombie
Vermissen, Baby
Omaboy
Wie am ersten Tag
Yoko Ono
Meine Freunde
Vokuhila Superstar
Deine Schuld
Alleine in der Nacht
Heulerei
Sweet Sweet Gwendoline
Schunder-Song
Rebell
Encore:
Schrei nach Liebe
Elke
Teenager Liebe
Unrockbar
Encore 2:
Ignorama
Zu spät
Geschwisterliebe
Claudia hat 'nen Schäferhund
Ist das alles?
Encore 3:
Ein Lied für Dich
Dauerwelle vs. Minipli
_________________ „Scientists told them, it was a really bad idea. They didn‘t listen.“ – „That‘s going to be carved on humanity‘s gravestone.“
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Ich fands gar nicht sooo wild... als sie auf dem Hurricane spielten, wurde mehr gepogt und gemosht, hatte ich den EIndruck. Und mehr gestunken hat's auch. Naja, das Durchschnittsalter des Ärztefans ist halt mittlerweilen auch schon gehoben.
Das Singen hat aber echt Spaß gemacht, das hatte ordentlichen Wumms
Jaguttäh, auf Festivals muss es ja schon aus Prinzip mehr stinken
Ich würde auch nicht sagen, dass besonders viel gepogt und gemosht wurde, sondern dass die Setlist mit sehr vielen sehr schnellen und harten Songs angereichert war. Insofern war's für mich persönlich das musikalisch härteste Ärzte-Konzert.
_________________ „Scientists told them, it was a really bad idea. They didn‘t listen.“ – „That‘s going to be carved on humanity‘s gravestone.“
urlaubsbedingt habe ich 2 Innenraumtickets für das hochgradig ausverkaufte Ärzte-Konzert am 18.8. in der Waldbühne zu Berlin abzugeben. Zum aufgerdruckten Originalpreis von 39,50 pro Stück. Jemand Interesse?
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das müsst ihr unter Euch ausmachen! Ludy war zuerst da
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